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Reiseinfos

Selbst bin ich zweimal mit einer organisierten Reisegruppe in Israel gewesen, einmal als Teilnehmer, das zweite Mal als geistliche Reisebegleitung. Deshalb kann ich nur wenige Hinweise für eine Individualreise geben. Angesichts der Verschiedenheit von Land, Sprache und Eigenheiten kann ich nur dazu raten, wenigstens eine erste Reise zusammen mit einer Gruppe zu unternehmen. Ob es bei der augenblicklichen politischen Lage überhaupt ratsam ist, in dieses Land reisen, ist eine andere Frage. Für das Jahr 2001 hatte ich eine Israelfahrt geplant, die dann allerdings wegen der buchstäblich explosiven Lage abgesagt werden musste. Am Abend vor unserer geplanten Ankunft explodierte dann auch eine Bombe vor einer Diskothek in Haifa, es gab über 30 Tote.

Anreise:
Israel wird man wohl immer mit dem Flugzeug erreichen. Fast alle namhaften Fluggesellschaften bieten Linien- und Charterflüge von allen größeren Flughäfen an. Die Abfertigung erfolgt meistens in eigenen Terminals mit der höchsten Sicherheitsstufe. Beim Einchecken und der Gepäckkontrolle wird jeder Fluggast ausführlich befragt und jedes Gepäckstück kontrolliert. Übliche Fragen: Zweck der Reise? Wer hat das Gepäck gepackt? Wurde etwas mitgegeben? War das Gepäck immer unter der eigenen Aufsicht? Wer sind die Mitreisenden? Kennen sie jeden persönlich? etc.. Ich kann nur jedem raten, die Fragen auch wirklich ehrlich zu beantworten, sie dienen der Sicherheit. Außerdem ist das Personal sehr gut geschult, die Fragen sind so angelegt, dass man sich schnell in Widersprüche verwickeln könnte. Bei der Gepäckkontrolle wird jedes Gepäckstück aufgemacht und in allen Einzelheiten untersucht. Ein Föhn muss eingeschaltet werden, ebenso ein Notebook, beim Foto am besten keinen Film einlegen, durch Objektive wird durchgeschaut. Die Sicherheitsangestellten führen alle Befragungen und Untersuchungen sehr freundlich, routiniert, aber auch bestimmt durch. Diese Sicherheitsmaßnahmen sind sinnvoll und notwendig, siehe mein Bericht auf der Einführungsseite.

Zur Einreise ist ein Reisepass und ein Visum notwendig. Das Visum für drei Monate wird bei der Einreise kostenlos erteilt, wenn - so jedenfalls bei mir - im Flugzeug ein entsprechendes Formular ausgefüllt wird. Es ist vorteilhaft, wenn im Reisepass keine Einträge von Besuchen in anderen arabischen Ländern vorhanden sind. Deutsche Staatsangehörige, die vor 1928 geboren sind, müssen das Visum unter Vorlage einer Entnazifizierungserklärung bei der Israelischen Botschaft beantragen.

Reisen im Land:
Die bekannten Mietwagenfirmen bieten Fahrzeuge aller Kategorien ab dem Flughafen Ben Gurion an. Ebenso ist die Reise mit Bussen möglich. Ein gutes Netz ermöglicht ein schnelles Fortkommen an fast alle Orte.

Unterkunft:
Es gibt zahlreiche Hotels in allen Klassen. Besonders kann ich die Unterkunft in einem Kibbuz empfehlen. Hier warten schöne Hotels oder Bungalows auf den Reisenden, meist mit Halbpension. Wer mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist, kann über Gutscheine die Unterkünfte in einem Kibbuz buchen, dabei entweder die Tour im Voraus festlegen oder jeweils am Morgen mit Hilfe der Rezeption die nächste Unterkunft buchen.

Essen und Trinken:
Besonders auf das Trinken sollte großen Wert gelegt werden. Die Hitze ist wegen der trockenen Luft und des Windes manchmal gar nicht so zu spüren, der Körper wird aber trotzdem ausgetrocknet. Deshalb sollte eine Wasserflasche stets griffbereit sein, zwei bis drei Liter zusätzlich pro Tag sind kein Überfluss. Wasser hat zwar eine gute Qualität, allerdings habe ich immer auf abgefülltes Mineralwasser zurückgegriffen. Überall werden frische Obstsäfte angeboten, die vor den Augen gepresst werden.
Essen gibt es in allen Varianten von europäisch bis arabisch mit köstlichen Nachspeisen. Vor allem beim Frühstück sollte man schon auf entsprechende Flüssigkeitszufuhr und leichte Kost, auch mit genügend Salz, achten: Quark, Früchte, vielleicht schon Fisch (wer es verträgt) und Fruchtsäfte sind ein guter Start in den Tag.
Eine Besonderheit ist das koschere Essen, das nach den besonderen jüdischen Speisevorschriften zubereitet wird. Die Vorschriften ergeben sich aus Dtn 14,3-21. Dort heißt es u.a., dass ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter gekocht werden soll. Um sich bei der Einhaltung dieser Vorschrift ganz sicher zu sein, werden niemals Fleisch und Milch miteinander in Berührung gebracht, es wird z.B. keine Soße mit Rahm verfeinert, undenkbar wäre auch Fleisch mit Käse oder Quark.

Reisezeit:
Jede Zeit hat wohl ihren eigenen Reiz: Weihnachten in Bethlehem, Frühjahr am See Genesaret, die Hitze der Wüste ... Günstig ist eine Reisezeit um Pfingsten herum. Dann ist es schon sehr warm und regensicher, aber doch noch nicht zu heiß und ausgebrannt. Ich erinnere mich noch an die erste Reise, die Ende Juli, Anfang August stattfand. Kurz vor 12.00 Uhr standen wir auf den gleißend weißen Kalksteinen der Ruinen von Kafarnaum. Anschließend gab es eine Bootsfahrt über den See Genesaret. Die war so lange erfrischend, bis der Kapitän meinte, er werde jetzt den Motor abstellen, um uns die Ruhe des Sees genießen zu lassen - Mittags um 12.00 Uhr bei wolkenlosem Himmel ohne Schatten auf dem See, der das Sonnenlicht noch reflektierte ... Einen Regenschirm kann man zu dieser Zeit getrost zu Hause lassen.

Geld:
1 Israelischer Schekel = 100 Agorot; Die üblichen Kreditkarten werden akzeptiert.

Gesundheit:
Das israelische Gesundheitssystem gehört mit zu den besten der Welt. Vor allem die Hadassah-Klinik bei Jerusalem hat Weltruf. Besondere Erfahrungen hat man auf dem Gebiet der Schussverletzungen und anderer Gewalteinwirkungen. Wegen einer Versicherung setzt man sich am besten mit der eigenen Krankenversicherung in Verbindung.

Kleidung:
Solange man sich in jüdischer Umgebung bewegt, gelten die allgemeinen westlichen Kleidervorschriften, kurze Hosen für Männer werden sogar häufiger getragen als bei uns. In Synagogen müssen Männer Kopfbedeckungen tragen, dies kann auch eine einfache Kappe sein. Oft liegen auch Kippahs aus Papier aus, die man sich leihen kann. Bewegt man sich allerdings auf moslemischem “Gebiet”, etwa um eine Moschee zu besichtigen, so gebietet der Respekt ganz andere Kleidung. Frauen sollen wenigsten Röcke bis zu den Knien tragen, ebenso sollten die Schultern bedeckt sein. Männer sollten lange Hosen tragen.

Fotografieren:
Das Fotografieren ist allgemein kein Problem. In Synagogen etc. darf geknipst werden, in einigen Moscheen ist dagegen eine besondere Erlaubnis nötig (z.B. Felsendom, El-Aksa-Moschee). Nicht fotografiert werden dürfen Militäreinrichtungen, Flughäfen, Grenzanlagen, Brücken und Bahnhöfe. Dazu der Bericht eines Bekannten: Er war mit seiner Freundin im Mietwagen unterwegs und machte eine kurze Pause, ohne zu fotografieren. Kurz darauf wurde er von einer Militärpatrolie angehalten. Sie beschlagnahmten den Fotoapparat, beide wurde in eine Militärstation gebracht, wo sie mehrere Stunden warten mussten, ohne dass mit ihnen geredet wurde. Ihnen wurde nur mitgeteilt, dass man gesehen hätte, wie sei eine Militäranlage fotografiert hätten, deswegen sei der Film beschlagnahmt. Der werde jetzt untersucht. Nach vier Stunden erhielten sie den Fotoapparat zurück, aber nicht den Film, und durften gehen. Der Film würde ihnen, wenn er nichts entsprechendes enthielte, zugesandt. Beide waren froh, wieder “draußen” zu sein, den Film haben sie aber nie bekommen.
Vorsicht ist auch angesagt, wenn man eine arabische Frau fotografiert, schnell können Steine fliegen oder ein wüst schimpfender Mann auf einen zukommen.

Sicherheit:
Bei den Gruppenreisen hatte ich nie ein Gefühl der Angst. Die Führer sind entsprechend geschult und haben immer aktuelle Informationen über die Sicherheitslage. Wenn es irgendwo gefährlich werden sollte, wird die Stelle eben nicht angesteuert. An Stellen, die für Attentate prädestiniert sind wie Märkte oder ein Busbahnhof führt eine Gruppenreise kaum. Mich störte allerdings bei den Reisen die ständige offene und verdeckte Präsenz von Militär und Polizei. Kaum ein Schritt ist möglich, ohne einer Patrouille zu begegnen, immer wieder führt der Weg durch Metalldetektoren und Taschenkontrollen, auch der Führer behält einen immer im Auge. Mich hat dies immer sehr belastet.

Literatur:

 

Das Heilige Land

DuMont Kunstreiseführer; von Erhard Gorys; vor allem zur Geschichte und Erklärung einzelner Stätten sehr gut; enthält aber nur wenige Reise- und Landesinformationen

Israel

Der große Polyglott; klein und handlich, der richtige Begleiter für unterwegs und die Fototasche; enthält auch einige Reiseinfos

Israel, Jordanien und Ostsinai

Reise-Know-How; von Wil und Sigrid Tondok; sehr viele gute Infos zur Reiseplanung und Durchführung

Geschichte Israels

Georg Fohrer; UTB Qelle &Meyer

 

 

 

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