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Das letzte Abendmahl

Das “Coenaculum” ist der Ort, an dem der Überlieferung nach das letzte Abendmahl Jesu stattgefunden haben soll. Franziskaner errichteten darüber eine große Kirche, von der noch die massiven Pfeiler Zeugnis geben. Darunter befindet sich ein als Synagoge genutzter Raum:

“Es war vor dem Paschafest. Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. Jesus, der wußte, daß ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und daß er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goß er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wußte nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müßt auch ihr einander die Füße waschen.” (Joh 13,1-14)

1-Abendmahl
2-Abendmahl

Wo der Saal der Fußwaschung oder des Abendmahles stand, ist nicht genau überliefert. Hier sind die Traditionen sicherlich weniger verläßlich als an manchen anderen Orten.

Der Ölberg

8-Ölberg

“Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. ... Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, daß die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen). Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten. Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum drittenmal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.” (Mk 14,26-42)

7-Ölberg
9-Ölberg

Noch heute ist der Ölberg ein schön angelegter Garten mit uralten Olivenbäumen. Diese sind sicher fast 2000 Jahre alt, stammen aber sicher nicht aus der Zeit Jesu, da in der Zwischenzeit schon einmal alle Bäume gefällt wurden. Trotzdem faszinieren die Rinden der alten Bäume, die mit ihren Kerben und Riefen ein Spiegelbild der verschiedenen Zeiten sind, die sie erlebten. Neben dem Garten gibt es die Kirche der Nationen, die auf den Fundamenten einer alten byzantinischen Basilika erbaut ist. Architekt ist wieder der Italiener A. Barluzzi, der die Kirche 1919-1924 errichtete. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Getsemanigrotte und des Mariengrabes gleich nebenan. Hier soll Maria begraben worden sein. Nach einer andere Tradition nahm sie Johannes mit sich nach Ephesus, wo ebenfalls eine Grabeskirche Mariens gezeigt wird.

Blick ins Innere der Gethsemanikirche;
vor dem Altar die Felsen, auf denen Jesus gebetet und Blut geschwitzt hat.

6-Ölberg 5-Ölberg
3-Ölberg

Der Weg dort wird immer wieder gesäumt von jüdischen Gräbern. Die Steine auf den Gräbern werden beim Besuch hinterlassen wie bei uns Blumen.
Ein Stein ist in der Hitze Israels einfach länger sichtbar und ansehnlich als ein Blumestrauß.

9-Kidron
11-Gallicantu

Der Blick vom Kidrontal aus auf den Tempelberg

“Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, daß ein einziger Mensch für das Volk stirbt. Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes. Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein. Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im geheimen gesprochen. Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe. Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich? Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas. Simon Petrus aber stand (am Feuer) und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Nein. Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? Wieder leugnete Petrus, und gleich darauf krähte ein Hahn.” (Joh 18,12-27)

Blick über die Kuppeln von Gallicantu

12-Gallicantu
13-Gallicantu

Von der Kirche aus hat man einen ausgezeichneten Blick zurück auf den Ölberg mit den Kirchen dort, vor allem der Vater-unser-Kirche.

Die jüdischen Gräber ziehen sich über den ganzen Hang des Ölbergs und bekommen im Wechsel wischen Licht und Schatten einen eigenen Reiz.

14-Gallicantu

Noch einmal der Blick über Gallicantu hinweg. Vielleicht ist es ein besonderer Wink, dass genau hinter dem Hahn, dem Zeichen des Verrats,
heute die Mauer zu sehen ist, die Israel von Palästina trennt - ein Verrat an der Menschenwürde eines ganzen Volkes.

15-Gallicantu
16-Gallicantu

Bei Gallicantu gibt es noch zwei Besonderheiten zu sehen:

Es gibt Keller, die wohl auch als Gefängnisse gedient haben können.

Und es gibt eine Treppe, die neben Gallicantu hinunter ins Tal führt. Diese Treppe stammt aus der Zeit Jesu, Über sie muss Jesus gegangen sein, als er hierher geührt wurde und dann zu Pontius Pilatus gebracht wurde.

Via Dolorosa

17-Via Dolorosa

“Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können. Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen? Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert. ... Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen, und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf hebräisch Gabbata, heißt. Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.” (Joh 18,28-30; 19,13-16a)

Nach alter Tradition ist die Burg Antonia der Ort der Ort, an dem Jesus von Pilatus zum Tode verurteilt wurde. Heute ist wegen der Überbauung nicht viel von der ehemaligen Burganlage zu sehen. Unter den Häusern wurden bei Ausgrabungen in Stein geritzte Spiele gefunden. Mit solchen Spielen beschäftigten sich die Soldaten. Eine Abwechslung war immer wieder, wenn sie einen Verurteilten erhielten, mit dem sie ihren Spott treiben und an dem sie ihren Frust über ihre Lage auslassen konnten.

20-Via Dolorosa
19-Via Dolorosa

Vom ehemaligen Lithostrots ist heute so gut wie nichts mehr zu sehen. Erschlossen sind unterirdische Reste wie Zisternen, die besichtigt werden können. Hier kann man einen Eindruck von der Mächtigkeit der Stadt und der Komplexität der römischen Anlagen gewinnen.

18-Via Dolorosa

Um auf der Via Dolorosa zur Andacht zu finden, braucht es wohl eine große Gabe, die Umwelt gedanklich auszuschließen. Ich habe diese Gabe nicht, darum war ich froh, ab und zu kleine Oasen der Ruhe zu finden wie in der Kirche an der Stelle, an der Jesus während der Verhandlung Ruhe gefunden haben soll.

21-Via Dolorosa

Ansonsten geht es in der Via Dolorosa um das Geschäft. Es ist fast alles zu kaufen - vom Orangensaft bis zu Devotionalien in allen möglichen und unmöglichen Variationen.

22-Via Dolorosa
23-Via Dolorosa

Und gleich neben der Via Dolorsa blüht das normale Leben: Kinder spielen Fußball, Männer sitzen in kleinen Wirtschaften trinken Tee und rauchen dazu eine Wasserpfeife (und wollen dabei nicht fotografiert werden).

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